Bürgerbrief zum Jahresabschluss 2022


Anfang des Jahres hätte niemand geglaubt, dass wir zusätzlich zu den Folgen der Coronapandemie auch noch einen europäischen Krieg zu bewältigen haben. Das Jahr war von einem starken Anstieg der Preise und einer beginnenden wirtschaftlichen Rezession geprägt. Die wirtschaftlichen Folgen treffen unseren Gemeindehaushalt bei den Ausgaben für Baumaßnahmen und Energiebeschaffung.

„Wir sind die erste Kommune im osthessischen ländlichen Raum in der die Deutsche Telekom flächendeckend Glasfaser bis ins Haus ausbaut!“

Hohe Datenübertragungsraten sind ein echtes Plus für die Infrastruktur einer Gemeinde. Davon profitieren nicht nur Privatleute und Unternehmen, sondern auch unsere Übernachtungsbetriebe. Bad Salzschlirf erhält jetzt für jeden Haushalt einen Glasfaseranschluss.

Der Start der Bauarbeiten verlief sehr holprig. Ich stehe zusammen mit der Bauverwaltung im regelmäßigen Austausch mit der Deutschen Telekom und der von ihr beauftragten Baufirma. Diese Gespräche haben zu einer Verbesserung der Zusammenarbeit geführt. Die Beschwerden gehen zurück. Allerdings wird diese Baumaßnahme wie jede andere auch Einschränkungen und Belastungen verursachen. Es wird in Kürze eine Hotline der Telekom geben, an die sich Bürgerinnen und Bürger bei Beschwerden und Problemen direkt wenden können.

Meine Bitte an Sie: begleiten Sie das Projekt trotz allem positiv! Denn die Effekte des Glasfaserausbaus sind für Bad Salzschlirf äußerst wichtig. Bemühen Sie sich um Ihren eigenen Anschluss!

Thermenneubau mit schwierigen Rahmenbedingungen konfrontiert

Der Wunsch, die in 2017 geschlossene Therme neu zu bauen, beschäftigt mich seit Langem. Der Auftrag der Gemeindevertretung, die Baukosten zur Hälfte durch Fördermittel zu finanzieren war am Jahresanfang kurz vor dem Ziel. Hierzu möchte ich nochmal unterstreichen, dass wir den Neubau vollständig aus eigener Kraft finanzieren müssen. Dafür benötigen wir Zuschüsse. Es gibt keinen Investor, der für den Bau eigenes Geld mitbringt. Wir haben aber einen erfahrenen Projektpartner gefunden, der die Therme betreiben und eine Pacht zahlen würde. Einnahmen, die Bestandteil des Finanzierungskonzeptes wären.

Der Überfall Russlands auf die Ukraine hat jedoch nicht nur zu einem Anstieg der Bauzinsen, sondern auch der Energiekosten geführt. Das Projekt war bislang vollständig auf Gas als Energieträger aufgebaut. Dies möchte der Bieter überarbeiten. Und wir müssen weitere Finanzierungsmittel erschließen, um die Baukosten- und Bauzinssteigerung bewältigen zu können.

Große Bauprojekte vor dem Abschluss

Die letzte große Baustelle des Jahres in der Fuldaer Straße wird rechtzeitig vor Weihnachten fertig. Die Baufirma hat uns den Termin für das Asphaltieren in der Weihnachtswoche bestätigt. Mit dem dort gebauten Regenrückhaltebecken können wir einen Baustein zum Schutz vor Starkregen abschließen. Eine Analyse der gefährdeten Bereiche wird, gefördert durch das Land Hessen, Anfang 2023 weitere Maßnahmen aufzeigen. Außerdem wird nächstes Jahr das kreisweite Warnsystem des Landkreises Fulda auch bei uns installiert werden.

Die Arbeiten an der neuen Beleuchtung im Kurpark hinken dem Zeitplan allerdings hinterher. Die Erneuerung der Spazierwege im Bereich zur evangelischen Kirche ist jedoch abgeschlossen. Die Leitungsgräben für die neue Elektrik werden uns aber bis ins neue Jahr begleiten.

Positive Impulse in der Nahversorgung

Vielleicht haben Sie in den letzten Tagen auch schon die runderneuerte Filiale des Tegut- Marktes oder den neuen Bäcker Pappert besucht. Ich finde, dass beides sehr gut gelungen ist und unserem Ort moderne Einkaufsmöglichkeiten und Treffpunkte bietet. Die Bekenntnisse der großen regionalen Unternehmen für den Standort Bad Salzschlirf freuen mich sehr. Sie zeigen, dass unser Kurort wirtschaftlich interessant ist.

Nachdem Bäckermeister Georg Hisserich seinen wohlverdienten Ruhestand angekündigt hat, ging ein Raunen durch den Ort. Würde das Geschäft künftig leer stehen? Ich bin dankbar, dass in die Traditionsbäckerei auch ein modernes Café eingezogen ist. Es wird sicherlich zu einer Belebung des Ortskerns führen und zu einem Treffpunkt für Bürgerinnen und Bürger und unsere Gäste werden. Auch das ist in der aktuellen Zeit ein wichtiges Signal.

„Die Belebung des Ortskerns ist zentrale Herausforderung, die wir angehen“

Dieses positive Zeichen wollen wir mit unserem Stadtmarketing aufgreifen und weiter voranbringen. Hier spielt beispielsweise der Kesselmarkt oder die Beleuchtung unseres Ortes eine besondere Rolle. Der Kesselmarkt hat vor einigen Wochen seinen 1. Geburtstag gefeiert. Er entwickelt sich zu einem beliebten Ort, um Gleichgesinnte zu treffen und einzukaufen.

Mit den Bundesmitteln aus der Innenstadtförderung wollen wir weitere Verbesserungen erreichen. Das Beleuchtungskonzept, das wir aus Landesmitteln der Innenstadtförderung realisieren, wird kurzfristig bei der anstehenden Erneuerung der Straßenbeleuchtung benötigt. Erste Eckpunkte wurden der Gemeindevertretung bereits vorgestellt und sollen demnächst umgesetzt werden.

Aus der Städtebauförderung wurden uns für Vorhaben im Umfeld des Kurparks weitere 410.000 € bewilligt. Und für die denkmalgerechte Aufwertung der Wandelhalle und der Toilettenanlage hat Landrat Bernd Woide kürzlich 202.000 € aus Mitteln der Europäischen Union überbracht. Auch das gibt Anlass, positiv in das kommende Jahr zu schauen.

Wenn Ihnen ein Thema in diesem Bürgerbrief zu kurz gekommen ist oder nicht erwähnt wurde, sprechen Sie mich an! Ich stehe für weitere Fragen gerne zur Verfügung. Schreiben Sie mir eine E- Mail an m.kuebel@badsalzschlirf.de. Oder Sie kommen in eine der nächsten Bürgersprechstunden. Diese findet immer zum ersten Donnerstag eines Monats statt. Termine können über Frau Grahm unter der Telefonnummer 06648 930310 vereinbart werden. Selbstverständlich stehe ich auch außerhalb dieser Sprechzeiten jederzeit für ein Gespräch über Ihre Anliegen zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen, verbunden mit vielen guten Wünschen für das neue Jahr 2023

Matthias Kübel
Bürgermeister